Vakuumisolationspaneele
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Geschichte

Das Prinzip, niedrige Wärmeleitfähigkeiten durch Evakuieren zu erreichen, ist von der Thermoskanne bekannt. Diese besteht aus einem doppelwandigen Glasgefäß mit einem auf 10 - 6 mbar evakuierten Zwischenraum. Die Glasoberflächen sind mit einem wärmereflektierenden Material beschichtet. Derartige Dewargefäße wurden um 1890 von dem Physiker James Dewar erfunden. Die ersten Thermoskannen stellte 1904 die deutsche Thermos GmbH her, die damit Namensgeberin wurde.
Ist ein Hohlraum evakuiert, so lastet auf der Hülle der Atmosphärendruck von 1 bar. Dieser Druck entspricht einem Gewicht von 10 t pro m². Die Glas- oder Edelstahlhüllen in Thermoskannen oder Kryogefäßen sind aufgrund ihrer zylindrischen Form in der Lage, diese Druckkräfte aufzunehmen. In vielen anderen Anwendungen, so auch im Baubereich, werden jedoch ebene Dämmelemente gewünscht. Bei solchen flachen Elementen kann die Hülle die Druckkräfte nicht tragen, vielmehr werden diese auf das dann notwendige Füllmaterial übertragen. Solch ein Füllmaterial muss daher eine entsprechend große Druckbelastbarkeit aufweisen. Dennoch sollte möglichst wenig Wärme über das Festkörpergerippe des Füllmaterials transportiert werden.
Flache evakuierte Isolationen in der Ausführung von Vakuumisolationspaneelen (VIPs) wurden in den 70er Jahren (1971 Linde AG Verfahren zur Wärmeisolierung von Rohren) für den Einsatz in Kühl- und Tiefkühlgeräten entwickelt. Hier wurde anders als bei den vorgenannten Thermos- oder Kryogefäßen nicht Edelstahl oder Glas als Hüllmaterial verwendet, vielmehr kamen speziell entwickelte so genannte Hochbarrierefolien zum Einsatz. Diese Hochbarrierefolien bestehen aus mehreren Lagen verschiedener Kunststoffe, die zur Verbesserung der Dichtigkeit mit dünnen Metallschichten beschichtet sind. Inzwischen wurden diese speziellen Folien in Bezug auf ihre Dichtigkeit weiter entwickelt. Zudem werden heute Füllmaterialien eingesetzt, die extrem feinkörnig sind. Aufgrund der sehr kleinen Hohlräume in der Größenordnung von 100 nm stellen diese keine allzu extreme Anforderung an die Qualität des Vakuums, das erzeugt und aufrechterhalten werden muss. Ein Druck von 1 mbar ist ausreichend, um die Wärmeleitung über das Gas in nanoporösen Materialien zu unterdrücken.
Tests an solchen verbesserten Paneelen und bisherige Erfahrungen zeigen, dass das erforderliche Vakuum wohl auch über Zeiten von 30 bis 50 Jahre gehalten werden kann. Somit werden auch Anwendungen im Baubereich möglich. Dort werden ja zunehmend höhere Anforderungen an die Wärmedämmung gestellt, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Entwicklung von weiter verbesserten Folien und modifizierten Füllkernen wird auch heute noch vorangetrieben.

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