Wie funktioniert ein VIP?
  Der Wärmetransport in einem Dämmstoff besteht aus den Anteilen
    
- Wärmeleitung durch den porösen Feststoff,
- Wärmestrahlung durch den Feststoff,
- Wärmeleitung über das Gas in den Poren des Feststoffes.
    Durch Verringerung jeder der Komponenten kann die Wärmeleitfähigkeit 
    des Dämmstoffes reduziert werden. Die Wärmeleitung durch den Feststoff 
    kann durch spezielle Materialien und durch Verringerung des Feststoffanteils 
    (hohe Porosität) verringert werden. Die Wärmestrahlung kann durch 
    einen Wärmestrahlung absorbierenden Zusatz herabgesetzt werden. Die Wärmeleitung 
    des Gases kann durch die Gasart und den Gasdruck in den Poren beeinflusst 
    werden. Die Wärmeleitung über das Gas wird durch Evakuieren weitgehend 
    ausgeschaltet.
    Wie weit der Restgasdruck abgesenkt werden muss, hängt von den Porengrößen 
    des VIP-Kerns ab. Besonders unempfindlich gegen Druckanstiege sind nanoporöse 
    Pulverkerne (siehe Abbildung unten). Erst bei Erreichen von 100 mbar 
    im Kern verdoppelt sich die Wärmeleitfähigkeit des VIPs. Selbst 
    bei einem völligen Versagen der Hülle liegt die Wärmeleitfähigkeit 
    für pyrogener Kieselsäure noch unter 20·10
-3 W/(m·K). 
    Bei gröber strukturierten porösen Kernen erfolgt der Anstieg der 
    Wärmeleitfähigkeit schon bei Restgasdrucken von 0,1 bis 1 mbar; 
    daher muss die Hülle besonders dicht sein und somit z.B. aus Edelstahlblech 
    bestehen.
  

    Aufgetragen ist die Wärmeleitfähigkeit WLF verschiedener poröser, 
    offenporiger Dämmstoffe in Abhängigkeit vom Gasdruck (Gas: Stickstoff) 
    im Material. Alle Materialien sind mit 1 bar externem Druck belastet; 
    die WLF wurde bei 20° C bestimmt. Die Materialien unterscheiden sich 
    im mittleren Porendurchmesser, der für Glasfasern und Schäumen bei 
    40 bis 70 µm und für gepresste, feinteilige Pulver bei 0.3 
    bis 1 µm liegt.